Ein Schritt rückwärts

Die Reise geht weiter, mal wieder ist der Düdo gepackt und zusammengeschnürrt, bereit für neue Abenteuer. Nach gut einenhalb Jahren Vanlife in Portugal, nach Freiheit und Natur pur, geht es nun zurück nach Deutschland. Auch wenn wir nicht mehr im Hamsterrad mitlaufen, wenn wir es einfach wagen unser Leben frei nach unseren Wünschen zu leben, spüre ich doch die Grenzen auf mich zukommen. Umso näher die Abfahrt kommt, umso lauter wird mein inneres Kind, immer wütender stampft es mit den Füssen auf den Boden: Ich will das nicht!

Portugal ist ein wunderschönes Land! Die Menschen, die Natur, der Atlantik mit seinen Stränden und die Sonne… ich bin so verliebt! Und jetzt, wo die Abreise naht, fühle ich, wie sehr mir dieses Land schon Zuhause geworden ist. HIER will ich SEIN! Ich liebe den Weitblick, die Wärme, die Vielfalt, die Freundlichkeit, den Duft, die Leichtigkeit und Gelassenheit. Und irgendwie ist all das, nun auch in mir angekommen. Ich fühle mich friedvoll, mit einem Ziel vor Augen und der Gewissheit anzukommen in meinem Herzen. Trotzdem ist der Abschied von Land und liebgewonnenen Freunden schwer und für jeden von uns ganz anders.

In den letzten Wochen habe ich viel zurückgeschaut und reflektiert und immer mehr erschließt sich mir unser Weg. Wir haben in Hinblick auf unser Ziel viele Fehler gemacht und sind diesem augenscheinlich kein Stück näher gekommen. Doch wir haben viel gelernt, Dinge die sich noch zusammenfügen werden, Dinge die wir brauchen um ganz und gar anzukommen, Dinge die heilen, die helfen und unterstützen. Und so haben wir als Mensch in Hinblick auf das Leben auch vieles richtig gemacht. Wir haben uns und unseren Kindern Zeit geschenkt, Zeit als ganze Familie.

Sie aufwachsen zu sehen, jeden neuen Schritt zu beobachten, ihre Entdeckerfreude zu spüren, ihre Lebenskraft, ihren Tatendrang und ihre wilde Phantasie, lässt immer wieder mein Herz freudig springen. Und all dies, können sie in einem vertrauensvollen, geliebten Umfeld am besten entfalten. Ein Umfeld in dem sie sich sicher und geborgen fühlen, in dem sie alles wagen können, weil sie wissen, sie können auch fallen. Es ist immer jemand da!

Und so versuche auch ich jetzt einfach Vertrauen zu haben, mich fallen zu lassen in das was kommt, den Kopf oben zu behalten und das Herz offen. Manchmal muss man nochmal einen Schritt zurück machen, um wieder vorwärts zu kommen…

2 Gedanken zu “Ein Schritt rückwärts

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