Nun ist unsere kleine Lotte Luna schon über zwei Monate bei uns. All meine Ängste, die immer wieder aufblitzten, von unzähligen schlaflosen Nächten, von anhaltenem Schreien und unstillbarem Hunger sind nicht wahrgeworden. Es gibt bessere Tage und Nächte und es gibt schlechtere. Sie schläft und stillt und schaut immer munterer in die Welt hinaus, beäugt ihre Eltern und Geschwister und hin und wieder huscht ihr ein Lächeln übers Gesicht. Manchmal weint und schreit sie und nach wie vor habe ich das Gefühl nie genau zu wissen warum. Oft ist es der Hunger, die vollen Windeln oder einfach nur getragen zu sein. Manchmal hilft alles nichts. Am Tag fällt es mir leichter, in der Nacht komme ich immer mal wieder an meine Grenze. Dann wird mein eigenes Bedürfnis nach Schlaf übermächtig und es fällt mir schwer liebevoll zu bleiben, sie zu tragen und zu stillen, da zu sein und sie einfach nur zu lieben. Es quält mich innerlich, wenn ich die Ruhe verliere – meistens doppelt, in mir und weil es dadurch einfach nie besser wird!
Die viel größere Herausforderung für mich ist Lia. Die ganze Zeit war sie mein Baby und nun ist sie plötzlich groß geworden. Natürlich nicht wirklich, ganz im Gegenteil. Sie spricht wieder wie ein Baby und benimmt sich oft wie eins. Sie ist hin und her gerissen zwischen groß und klein sein. Eigentlich will sie alles alleine machen, am besten noch mehr, doch den Platz bei Mama und Papa räumen kommt nicht in Frage! Gerade in den ersten Wochen war sie oft richtig wütend und Lotte hatte einiges auszuhalten. Das haben wir glücklicherweise überwunden. Nun gibt es neben vielen Küssen und Streichelein auch mal einen Batscher oder Lia schreit Lotte an, dass ist nicht schön, aber schon besser. Große Schwester sein ist schwer, vor allem wenn man selbst noch ein kleines Mädchen ist. Ein kleines Mädchen, dass fast drei Jahre der Mittelpunkt der Familie sein durfte und dem allein die Liebe ihres Papas gehörte. Ein kleines Mädchen, dass eben auch eine Löwin ist, die in Freiheit aufgewachsen ist. Daran erinnere ich mich und wenn es ganz schlimm ist, denke ich an den Moment als Lia zu uns kam… und dann weiß ich, ich muss sie einfach nur lieben, ganz egal was sie tut oder auch nicht tut – sie will nur geliebt werden! Und immer mehr denke ich, vielleicht ist das meine einzige Aufgabe als Mutter – sie einfach zu lieben! Papas auch!
Oh, herzlichen Glückwunsch, du bist ja Großfamilienmama geworden! Ach, ich freu mich mit euch über die kleine Lotte Luna (unsere beiden Mädels haben ja ganz ähnliche Namen wie eure beiden – gute Wahl, finde ich :-)). Ich erinnere mich nur zu gut an die Situationen, die du beschreibst. Sandwich-Kind sein ist eine besondere Herausforderung. Aber je älter die Kinder werden, umso sicherer bin ich mir, dass wir ihnen das größte Geschenk damit gemacht haben, dass sie Geschwister haben. Das ist so unglaublich wertvoll und das kommt so Stück für Stück zum Tragen. Leider sieht man das natürlich nicht in den anstrengenden Phasen und wenn mal wieder nur einer den anderen kloppt und immer einer schreit… Ich schick dir einen dicken Drücker… du musst nicht perfekt sein, „gut genug“ ist völlig ausreichend. Die Liebe wird reichen ❤ Liebe Grüße aus unserer neuen Heimat, in der wir auch gerade mit vielen Herausforderungen kämpfen. Martha
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