Frankreich, Spanien, Portugal oder wo ist die Liebe hin!?

In knapp einer Woche haben wir es durch Frankreich geschafft. In drei Tagen auch Spanien hinter uns gelassen und nun sind wir in Portugal. Trotzdem sind wir soweit wie nie von unserem Ziel entfernt und die große Frage, ob es überhaupt ein gemeinsames Ziel gibt – je gegeben hat, steht mitten im Raum…
Wir sind um die 250 km am Tag gefahren, haben versucht die Zeit gut einzuteilen. In den ersten Tagen sind wir nachdem Frühstück gestartet, dann hat sich gezeigt, dass es für unsere Kleine besser ist direkt nachdem Aufwachen los zu fahren, meist noch im Dunkeln und der Sonne beim Aufstehen zu zu sehen. Für Lia ist die Fahrerei, vor allem das Sitzen im Kindersitz auf Dauer kein Spaß, man spürt förmlich ihren Bewegungsdrang. Auch jeden Tag an einem anderen Ort zu sein, ist sehr aufregend für sie. Für Elias ist es einfacher, er liest während der Fahrt, hört Musik mit Thomas oder schaut einfach aus dem Fenster – er weiß wo wir hin wollen und hat seine ganz eigenen Pläne für dieses Ziel.
Unser Stellplatzführer für Frankreich hat uns zu verschiedenen Höfen quer durchs Land geführt. Meist waren wir zeitig vor Ort, so das die Kinder die Umgebung erkunden und spielen konnten. Wir haben französisch gegessen, französischen Wein probiert – natürlich nur die Großen, sind durch französische Dörfer auf und ab spaziert, haben Spielplätze gestürmt, Eselmilch und Äpfel gekostet. Alles in allem hatten wir eine schöne Zeit. Trotzdem fühlten wir uns in diesem Land nie wirklich willkommen. Wir hatten extra Höfe ausgesucht bei denen als Sprache Englisch aufgelistet war, doch meist wurde mit uns Französisch gesprochen. So blieb vieles auf der Strecke.
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Dann kam Spanien, Pamplona – Beginn des Jakobsweges für viele Pilger. Auch ich möchte hier eines Tages zu Fuss den Weg beschreiten, den wir nun immer wieder kreuzten. Ich hatte mir mehr Zeit für Spanien gewünscht, auch den Kindern hätte eine Pause gut getan, doch Thomas wurde trotz Sonne und blauem Himmel immer rastloser. Die Sehnsucht anzukommen stieg, Pläne und Visionen in Taten umzusetzen und endlich wieder was zu (er)schaffen. Gleichzeitig stieg auch die Sorge in ihm. Unsere finanziellen Mittel sind  begrenzt, jede Panne – wie der  Aufenthalt bei der Werkstatt (und das war leider nicht die einzige) reißt ein Loch in unsere Kasse. Während ich immer zuversichtlich bleibe, einfach weil ich so sicher bin auf dem richtigen Weg zu sein, weil ich so sehr an das glaube, was ich tue, verliert Thomas sich in seinen Zweifeln. Dies ist wohl die Herausforderung, wenn vier Menschen auf kleinstem Raum zusammen sind. Die Bedürfnisse sind immer wieder ganz unterschiedlich, genau wie Gefühle und Gedanken. Wie bei vielen Frauen ist es in diesen Fällen meine Stärke zu reden, offen und ehrlich alles auszusprechen, oft bedacht und manchmal auch unbedacht. Und wie bei vielen Männern ist es Thomas seine Stärke in diesen Fällen einfach zu Schweigen. Dieses Schweigen wiederum ist für mich wie der Tod und so war der einzige Zweifel oder die einzige Frage in mir, die nach unserer Liebe. Sind wir als Wir stark genug für all das!?
Wir lernen… manchmal nur langsam. Doch lernen zu wollen, sich immer wieder aufzuraffen, anzunehmen was ist, scheint hierfür das entscheidende zu sein. Liebe was ist!

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