Manchmal kommt alles anders als man denkt… nach ein paar Tagen bei guten Freunden und einer schönen Hochzeit, wollten wir endlich durchstarten nach Portugal. Doch schon am nächsten Tag nach wenigen Kilometern hüpfte die Öldruckanzeige unseres Oldtimers hoch und wieder runter, ein alarmierendes Zeichen für Thomas – also ab zur Werkstatt. Es war Samstag kurz nach Mittag und bei der Suche im Navi war schnell klar, dass uns nicht viel Zeit bleibt. Nach einer kleinen Irrfahrt landeten wir kurz vor Schluss bei einer Mercedes Werkstatt in Bad Marienberg im Westerwald. So ein Oldtimer kommt nicht alle Tage und so durften wir gleich in die Werkstatt auf die Grube fahren. Hier wurde nun ein ganz neues Problem sichtbar, unsere Spurlenkstange war hinüber und eine sichere Weiterfahrt nicht möglich. Ersatz war nicht vorrätig, eine Bestellung natürlich erst nach dem Wochenende möglich und eigentlich nicht in unserem Budget. Ein schlechter Start den niemand von uns wollte, die Gemüter gereizt und überfordert. Glücklicherweise durften wir bleiben – campen bei Mercedes, wir bekamen Strom und während der Öffnungszeiten Zugang zur Toilette, Waschräumen und Dusche. Thomas durchsuchte das Internet nach einer günstigeren Variante, während ich mit Elias auf Wanderschaft ging. Im Basaltpark entdeckten wir zwei alte Feldbahn-Loks, die sein großes Eisenbahner-Herz beglückten und so war der Tag wenigstens für ihn gerettet. Für Thomas und mich folgten schwere Tage. Er hatte Ersatzteile gefunden, bestellt und alles in die Wege geleitet, doch war klar, es könnte frühstens am Donnerstag weiter gehen. Wir konnten nichts tun, nichts ändern, nur warten. Und genau hier gingen die Vorstellungen auseinander. Es gab Zeiten, da bin ich genau an diesen Dingen gescheitert, wenn das was ist, nicht dem entsprach was ich mir vorgestellt hatte. Anstatt die Veränderung anzunehmen – das Hier und Jetzt – blieb mein Kopf stecken in der Vorstellung wie es hätte sein sollen, suchte nach Schuldigen, einem Sündenbock an dem sich all mein Unmut entladen konnte. Je nach Grad der Abweichung, konnte dies sehr unangenehm werden. Ich war unausstehlich und ließ keine Chance aus immer wieder deutlich zu machen, dass einfach alles doof war. Jeder gut gemeinte Versuch mich aufzuheitern schlug fehl und wurde nicht selten mit bösen Worten zurück geworfen. Ich kann nicht mehr eindeutig sagen, wann sich dieses Verhalten gewandelt hat – sicher hatten darauf auch meine Kinder und all die Kinder die ich während meiner Arbeitszeit betreut habe einen guten Einfluss. Kinder sind ganz von selbst im Hier und Jetzt. Sie sind auch mal mürrisch, schlecht gelaunt, wütend und im ersten Moment mit nichts umzustimmen. Doch dann ist es auch wieder vorbei und die Sonne kommt schnell wieder zum Vorschein. Sie lassen zu was geschehen will, lassen sich ein und machen immer neu das Beste auch der Sache. In dieser Hinsicht können wir Großen viel lernen und dann sind schlechte Zeiten irgendwann vielleicht nur noch schlechte Momente…
Ach Mensch, das kann ich nachvollziehen… Ich hoffe, dann läuft es wieder 😉 Ich musste gerade daran denken, dass wir mal in Hamburg mit dem Bus liegen blieben. Der ADAC hat uns zwar ein Auto gegeben, aber keins für 7 Personen 🙂 Den Urlaub abbrechen wollten wir nicht, also kämpfte ich mich mit zwei Kindern und den Öffis auf die Nordseeinsel durch.. Das saßen wir dann echt und wussten nicht, wie wir eine Woche später wieder alle samt Gepäck nach Hause kommen sollten. Aber Tag für Tag zog mehr Gelassenheit und „ist halt so“ bei uns ein und wir konnten es trotzdem genießen! Am Ende haben uns Freunde echt aus der Patsche geholfen… Irgendwie ging das dann. Alles Gute euch, liebe Grüße…
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